Arabica, Robusta – wo ist da der Unterschied und was passt besser für welche Kaffeespezialität?

Arabica, Robusta – wo ist da der Unterschied und was passt besser für welche Kaffeespezialität?

 

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Über 124 Arten von Kaffeepflanzen sind derzeit bekannt, davon sind Coffea Arabica und Coffea canephora „Robusta“ die bekanntesten, denn diese beiden decken ca. 97% des Welthandels ab – die Arabica Bohne beansprucht dabei schon an die 60% für sich und ist in der Regel etwas teurer als die Robusta. Schnell kommt da der Gedanke auf, die Arabica Bohne sei die wertigere Bohne – doch das ist etwas zu kurz gedacht.

 

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Zunächst einmal ein paar Fakten zu den beiden Kaffeepflanzen:
Die Kaffeepflanze gehört zur Gattung „Coffea“, zur Familie der „Rubiaceae“ (Rötgewächse) und wächst als Strauch oder Baum. Am besten wächst sie in einem feucht-trockenen Wechselklima, sie braucht viel Sonne und Regen, daher wird sie hauptsächlich rund um den Äquator angebaut.

 

 

 

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Die Arabica wird vor allem in Brasilien, Kolumbien und in Mittelamerika angebaut und kann sich am besten in Höhenlagen von 600-2000 m entfalten, bei Temperaturen von 15-24°C. Unter idealen Bedingungen wächst die Arabica Pflanze zu einem Baum von bis zu 8 m heran. Das Wachstum ist eher langsam, wodurch ihre vielfältigen Aromen stärker konzentriert sind. Sie gilt als die ältere, feinere Sorte, ist aber insgesamt etwas anfälliger für verschiedene Krankheiten.

Den Geschmack der Arabica-Bohne kann man als aromatischer, milder, weniger bitter beschreiben und sie kann sehr vielfältige Noten von süß, säuerlich, würzig bis fruchtig enthalten. In Arabica Kaffee wurden bis zu 800 unterschiedliche Aromen festgestellt, also eine wahrlich facettenreiche Bohne. Sie enthält weniger Koffein als die Robusta-Bohne, nämlich nur 1-1,8% und ist auch weniger bitter, so dass die Arabica auch die bekömmlichere Bohne ist. Sie trifft daher ziemlich gut den Geschmack von uns Mitteleuropäern.

 

 

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Die Coffea Canephora Pflanze, die wir in der Regel als Robusta bezeichnen, wird vorwiegend in Zentral- und Westafrika, Südostasien und in Brasilien angebaut, hauptsächlich im Flachland. Ideale Wachstumsbedingungen hat die Robusta bei 24-29°C, sie ist deutlich widerstandfähiger und leidet nichts so schnell unter Hitze, Feuchtigkeit oder Parasiten. Die Robusta-Pflanze trägt mehr Früchte und diese reifen auch schneller als bei der Arabica-Pflanze. Der Anbau und die Ernte im Flachland, die kürzere Reifezeit und ihre Robustheit machen diese Bohne insgesamt günstiger im Anbau.

Die Robusta-Bohne lässt sich mit holzig bis erdig gut umschreiben, sie kann nussige, kakaoartige Nuancen haben und sie hat eine gut erkennbare kräftige Bitternote. Ihr Koffeingehalt ist deutlich höher mit 2-4,5%. Neben dem höheren Koffeingehalt enthält die Robusta-Bohne auch mehr Chlorogensäuren. Diesen Säuren sagt man nach, dass sie harntreibend sind und bei einem empfindlichen Magen zu Übelkeit und Verdauungsstörungen führen können. Diese Säuren lassen sich allerdings durch das langsame und schonende Trommelröstverfahren erheblich reduzieren – ein Verfahren, was in den großen Industrieröstereien kaum mehr anzutreffen ist.

 

 

KURZ ZUSAMMENGEFASST

Weil die Robusta-Bohne den höheren Koffeingehalt hat, wird diese Bohne gerne für Espresso Blends verwendet. Dass Robusta eine schöne, feste, länger anhaltende Crema ergibt (aufgrund des geringeren Anteils an Kaffeeölen), ist ein weiterer Grund, warum man in Espresso häufig bis zu 50% Robusta findet. Es ist der etwas bitterere Kaffee, kommt aber gerade in Südeuropa sehr gut an, weil man dort gerne viel Zucker dazu gibt – dann schmeckt der Espresso fast schon wie Karamell.

Das Aroma der Arabica-Bohne – das Harmonische, die Milde, die geringe Bitterkeit – findet den größeren Anklang bei den Kaffeekonsumenten; wohingegen die Robusta-Bohne den „besseren“ Körper hat. Das führt dazu, dass gerade für Espressokaffee häufig auf eine Mischung dieser beiden Bohnen zurückgegriffen wird.

Wir stellen also fest: diese beiden Kaffeebohnen sind verschieden, haben beide ihre Besonderheiten – wir sehen aber keine grundsätzlich höhere Wertigkeit bei der Arabica-Bohne. Beim Geschmack des Kaffees kommt es eben nicht nur auf die Bohnenart an sich an, sondern sehr wohl auch auf die jeweilige Art der Kultivierung und die spätere Verarbeitung (Stichwort Trommelröstverfahren zur Minderung der Bitterkeit).

 

Unsere Kaffeesorten und Röstungen aus unserer eigenen Rösterei 

Wir bieten Ihnen ausschließlich erlesene Kaffee- und Espressospezialitäten, die sich durch eine besonders hohe Qualität und Reife der Bohnen auszeichnen. Alle unserer Espressi stammen von kleinen Farmen und sind handverlesen, bevor sie bei uns in die Röstertrommel kommen. Dadurch ist sichergestellt, dass die Bohnen eine entsprechende Reife und Vollmundigkeit haben.

Unsere Blends werden grundsätzlich bereits vor dem Rösten gemischt. Nur so ist eine homogene Röstung der verschiedenen Bohnen möglich, die Sie in der Tasse schmecken.

 

Zu unseren Blend-Lieblingen gehören: 

"House Blend - Nummer Eins", gleich gefolgt von unserem „Espresso Golden Velvet“. Beide 70% Arabica und 30% Canepora Blends, sie funktionieren großartig im Vollautomaten oder Siebträger, mit oder auch ohne Milch….

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